BMW BOXER RENNSPORT

RENNBERICHT 08./09. AUG. 2015

RUPERT HOLLAUS VERANSTALTUNG

BMW Boxer Racing - Tradition trifft Moderne

Immer gerne wieder – sagten sich knapp 20 BMW Boxer-Racer als es darum ging, zum 5. Mal im Rahmen der Rupert Hollaus Gedächtnisrennen in die Steiermark an den Red Bull Ring zu kommen. Die charakteristische Rennstrecke  war auch 2015 wieder Treffpunkt der Freunde der traditionsreichen Boxer-Maschinen aus dem Hause BMW. 

Seit mehr als 10 Jahren organisieren sich die Rennsport-begeisterten Boxer-Fahrer um die Tradition des Boxer-Racings aufrecht zu erhalten. Vor allem die Rupert Hollaus – Veranstaltung garantiert eine stattliche Teilnehmerzahl von Fahrern. Wo sonst können sich die ambitionierten Racer in einem eigenen Rennen Boxer gegen Boxer messen. So sind auch in diesem Jahr Fahrer aus 5 Nationen dem Ruf von „Mister Boxercup“, Jonny Wilhelmstätter, gefolgt, um auch 2015 wieder dabei zu sein.

Das begeisterungsfähige steirische Publikum hat sich erneut über die beeindruckenden Auftritte der  BMW Boxer Motorräder gefreut. Motorräder von damals bis heute, vom 2-Ventiler R 90S über die legendäre Ur-Boxercup-Maschine R 1100S, bis hin zur R 1200S und der kompromisslosen HP2 Sport. Neben vielen individualisierten Motorrädern war auch erstmals eine wassergekühlte BMW R1200 R im Racing Style zu sehen. Tradition trifft Moderne – sehr zur Freude aller Fans der bayrischen Kultmarke.

Höchstes sportliches Niveau bei den BMW Boxerrennen war bereits garantiert. Viele bekannte Top-Piloten – u.a. aus dem BMW Boxercup – haben um den Sieg in den drei Rennen gekämpft. Als Dominator der beiden Sprintrennen hat sich der Neueinsteiger im BMW Boxercup, der Tiroler Klaus Holzer, gezeigt. Er siegte unangefochten vor Kai-Uwe Lenz und Bernd Rathgeb, bzw. vor Jonny Wilhelmstätter – der nach einem Sturz im Qualifying das ersten Sprintrennen vorgeben musste – und abermals Kai-Uwe Lenz.

Alles war bereitet für den großen Show-down am Sonntag, Hauptrennen der BMW Boxer-Rennbewerbe über 9 Runden. Vieles lief wie erwartet, aber eben nicht alles. Nach turbulenter Startphase, als Jonny Wilhelmstätter nach mäßigem Start bis auf Platz 2 hinter Klaus Holzer vorpreschte – was Bernd Rathgeb, Günher Bammer und Kai-Uwe Lenz mit all ihrem fahrerischen und taktischen Können zu verhindern suchten – rollte der deutlich in Führung liegende Klaus Holzer gegen Ende des Rennens plötzlich in langsamer Fahrt über die Strecke. 

Ein schleichender Reifenschaden verhinderte den totalen Triumph des sympathischen Zillertalers, und so ging Jonny Wilhelmstätter vor Kai-Uwe Lenz und Bernd Rathgeb als Sieger über die Ziellinie. Bei all dem Pech für Klaus Holzer war dies dennoch ein sehr würdiges Podium!

Mit einem Schmunzeln haben sich die Boxer-Racer abschließend auch noch auf dem Podium eingefunden, um die Sieger der Gleichmäßigkeit zu ehren. Ein nettes Relikt aus der Motorrad-Rennhistorie, aber auch nicht mehr. Schließlich geht es um die Pace;  im Fall der Rupert Hollaus Gedächtnisrennen aber auch um historische Zusammenhänge, denen sich die Boxer-Racer natürlich nicht verschließen wollen. Und hier steht der moralische Sieger des Rennwochenendes ganz oben – Klaus Holzer, flankiert von Jonny Wilhelmstätter und Robert Liebfart.

Höchst bemerkenswert ist nicht nur die Dichte im Mittelfeld, wo ebenfalls sehr ambitioniert und durchaus hart um die Platzierungen gekämpft wurde, sondern auch die gezeigten Schräglagen – wie hier am Beispiel von Jonny Wilhelmstätter eindrucksvoll demonstriert wird. Über den Ausgang dieses genialen Fahrmanövers wird an dieser Stelle der Mantel des Schweigens gehüllt…

Motorrad-Rennsport auf hohem Niveau, von der ersten bis zur letzten Startreihe – ganz so, wie es der Rupert Hollaus Gedächtnisveranstaltung gerecht wird. Keep on racing – BMW Boxer!